Gobans selbstgebaut - alles Wichtige im Überblick
Masse
Dimensionierung | Bemerkungen | |
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Brettgrösse
size of goban |
424.2 x 454.5 mm | Alternativ berechnet sich die Brettgrösse aus:
Feldgrösse + Linienabstand/2 |
Brettdicke
thickness of goban |
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Feldgrösse
size of grid alone |
394,992 x 416,988 mm | |
Linienabstände
distance between lines |
21,944 x 23,166 mm | |
Liniendicke
thickness of lines |
1 - 2 mm | 2 mm geht an die Grenze des ästhetisch Ertragbaren. |
Hoshi-Markierungen
Durchmesser diameter of hoshi-marker |
3 - 5 mm | Hängt von Liniendicke ab. |
(Steine)
Durchmesser (diameter of stones) |
22,5mm für schwarz -
wenig mehr für weiss. |
Die Dicke (meist 6-10mm) richtet sich dann nach Geschmack und vor allem Geldbeutel... |
Auf der Seite ::templates for printing gobans:: gibt's Vorlagen für 9x9- und
19x19-Bretter zum Ausdrucken.
Werkzeug
Benötigtes Werkzeug
- Mindestens 4 grosse Schraubzwingen. Wenn die Bretter beim Zusammenleimen am Hochrutschen gehindert werden sollen, nochmal mindestens eine Zwinge zusätzlich.
- Tischkreissäge mit Anschlag
- Sandpapier in verschiedenen Körnungen
- Langes Lineal (50cm), evtl. Zirkel
- Holzleim und Plastikspachtel
- Metermass
nicht unbedingt benötigtes Werkzeug
- Tisch-/Dickenhobel
- Bohrmaschine und Dübel (Zum Verhindern des Hochrutschens. Alternativ zu einer zusätzlichen Zwinge.)
Rund ums Holz
- Das Holz sollte eine regelmässige Struktur aufweisen.
Es sollten keine Äste enthalten.
Es sollte eine relativ helle Farbe haben. - Traditionellerweise wird Kaya (Cupressus funeburi endl) [Quelle] als Material verwendet.
Aber natürlich bekommt man das in Deutschland nur recht schwer.
Als Alternativen bieten sich an (alphabetisch sortiert):- Ahorn
- Birke
- (Buche)
- Eiche (sehr porös!)
- Fichte (japanisch auch shinkaya)
- Hain- bzw. Weissbuche
- Pinie/Kiefer
- Ulme
- Walnuss
- Zeder
- Zypresse
- Aus ästhetischen Gründen sollte die Holzfaser in der Brettlänge verlaufen, also so und nicht so . Wenn das Goban nicht aus einem Stück, sondern aus mehreren Stäben besteht, ergibt sich also folgender Aufbau: .
- Wenn das Brett aus mehreren verleimten Stäben hergestellt werden soll, muss darauf geachtet werden, dass die Bretter plan aufeinanderliegen können (ggf. mit Hobelbank (nicht per Hand) abrichten).
- Vor dem Verleimen empfielt der Fachmann ein 'trockenes Zusammenschrauben' der einzelnen Teile, und zwar so,
wie sie später dann zusammengeleimt werden sollen. Das so zusammengespannte Stück lässt man am
besten über Nacht stehen.
Man sieht auf diese Weise besser, ob die Teile zusammenpassen oder nachbearbeitet werden müssen. - Beim Zusammenleimen muss mit sehr hohen Drücken gearbeitet werden, um noch die kleinsten Unebenheiten (siehe vorherigen Punkt) auszubessern. (22.09.'02) Oder man richtet die Bretter gleich gut ab .
- Gobans aus 4-6 Stäben geben einen optisch guten Eindruck und sind verzugsstabil.
Bei weniger hochwertigem Holz ist eine Stabdicke von 5cm empfehlenswert. Frank Rittel - Um zu verhindern, dass einzelne Brettteile beim Zusammenpressen während des Abbindens des Leims verrutschen kann man entweder mit einer oder zwei Zwingen von oben nochmal eine Leiste diagonal über die anderen spannen (auf der anderen Seite entweder eine Tischplatte oder eine weitere Leiste) oder mit Dübeln die einzelnen Brettteile am Verrutschen hindern.
Linien
- Man kann zwar die Linien auch mit Filzstift ziehen, sie per Siebdruck aufzubringen ist aber wohl besser.
- Arbeitet man mit Filzstift ist es hilfreich die Linienabstände erst auszuzirkeln.
Es ist gar nicht so einfach die 19 Linien auf der Brettseite gleichmässig zu verteilen.
Anstatt dieses Auszirkeln direkt auf dem Holzbrett zu machen, würde ich vorschlagen zwei lange Papierstücke zu nehmen - eins für die Längs- und das andere für die Breitseite des Bretts - und darauf die richtigen Abstände auszuzirkeln. Danach würde ich diese Papierstücke als Blaupause verwenden. Auf Papier kann man leichter Fehler beheben (bzw. radieren) als auf Holz! - Trägt man erst Öl (cf. Stichwort 'Oberfläche') auf und zieht erst danach die Linien mit wasserfestem Filzstift, so minimiert man die Gefahr, dass die Farbe des Filzstifts ins Holz ausläuft.
Oberfläche
- Zum Abschluss kann man noch ganz wenig Öl als Schutz vor (Raum)Klimaänderungen und
Getränkespritzern aufbringen.
Dazu nimmt man am besten einen mit Öl getränkten Lappen oder Schwamm.
Ich verwende gerne Hart-Öl, da es aufgrund der beinhalteten Harze die Oberfläche widerstandsfähiger und wasserabweisender macht[Quelle]. Dieses Öl zieht tief in das Holz ein und verhärtet es in gewissem Umfang. Hart-Öl wird z.B. beim Parkettbodenbau verwendet. - Als Alternative zum Öl bietet sich natürlich auch ein Klarlack an. Ich finde diese
Möglichkeit allerdings nicht sehr schön, da es die Holzoberfläche zu sehr versiegelt. Die
Lichtreflektionen an der Gobanoberfläche dürften auch stärker als bei einer mit Öl
behandelten Oberfläche sein.
Generell zum Unterschied zwischen Lack und Öl:
- Lack weist eine geringe Tiefenwirkung, dagegen eine hohe Oberflächenwirkung auf. D.h. z.B, dass man Lack wieder leicht von einer Oberläche - etwa durch Schleifen - entfernen kann.
- Bei Öl ist die Wirkung genau umgekehrt. Öl trinkt tief ins Holz ein, auf der Oberfläche ist es dagegen kaum präsent.