zwei Bauanleitungen von André Sieber

Quelle: Beitrag im Diskussionsforum des DGoB.

Streifenbrett
Kunstharz-Dremel-Methode


Hier mein Go-Brett-Basteltip: "Streifenbrett"

man nehme eine Holzplatte aus hartem hellen Holz, eine Kreissäge mit Anschlag oder den Holzzuschnitt beim nächsten Baumarkt und schneide diese in gleichbreite Streifen.

Dann benötigst Du noch dunkle Funierstreifen, die so breit sind, wie die Holzplatte dick ist - äh dick war und jede Menge Holzleim.

Wahrscheinlich ahnst Du schon was ich vorhabe:
18 Streifen und 19 Funierstreifen werden jetzt verleimt. Dafür brauchst du noch mindestens 7 Schraubklemmen, leih sie Dir am besten, die Dinger sind schweineteuer. Desweiteren noch zwei weitere Holzplatten, um die Streifen beim Leimen zu haltern und das Go-Brett nicht krumm wird.

Wenn das alles schön hart ist und fest wie ein Brett, dann wieder auf die Kreissäge damit und erneut Streifen schneiden.

Jetzt 19 neue Funierstreifen nehmen und mit den neuen Streifen verleimen.

Dann Fehlt uns noch der Rand des Go-Brettes, dafür nehmen wir 4 weitere Streifen. Ich empfehle Dir zwei längere und zwei kürzere zu nehmen und sie auch aus den passenden Stellen der ursprünglichen Platte zu nehmen, um einen schönen Verlauf der Holzmaserung zu erhalten.

Wenn alles schön verleimt war und gut ausgehärtet ist, dann kannst du die Oberfläche schön glattschleifen.
Sollte das Brett trotz größter Mühen doch etwas krumm geraten sein, dann leim es auf eine weitere Platte.


Eine andere Methode ist etwas teurer aber weniger Zeitaufwendig: "Kunstharz-Dremel-Methode"

Material u. Werkzeug:
Holzplatte,
Dremel mit Kreissäge und Anschlag,
18 gleich-breite Holzstreifen,
weitere 18 etwas breitere gleichbreite Holzstreifen,
einen etwas breiteren Holzstreifen,
schwarzen Kunstharz für die Linien,
EINE SCHUTZBRILLE FÜR DEINE AUGEN !!!
viel Schleifpapier

Bastelanleitung:
Nimm die Platte, die das Go-Brett werden soll und etwas größer ist als es es mal sein soll, schraube den etwas breiteren Holzstreifen auf das Brett. Fertig ist der erste Anschlag für die Kreissäge und die erste Linie. Die erste Linie solltest Du mit Bleistift auf das Brett vorzeichnen. Das Sägeblatt sollte so Dick sein, wie die Linien dick werden sollen und ich würde nicht viel tiefer als die halbe Brettdicke sägen.
Mit der Kreissäge in der Hand und der Schutzbrille auf der Nase sägst Du jetzt die erste Linie ins Brett, dann legst Du den ersten von den gleichbreiten Streifen an den Anschlag und sägst die zweite Linie, dann legst du hier wiederum den zweiten gleichbreiten Streifen und sägst die dritte Linie, und so weiter. Den jeweils letzten Streifen evtl. mit 'ner Schraubzwinge haltern, sollte aber auch so gehen.
Das ganze für die Längslinien mit den schmaleren Streifen und die breiteren Streifen wg. der optische Verkürzung für die Querlinien.
Die angeschraubten Anschläge entfernen und die überstehenden Stücke mit den Schraublöchern mit 'ner Kreissäge abschneiden(SCHUTZBRILLE TRAGEN ! Holzsplitter im Auge tuen lange sehr weh!).

Nun das ganze mit Kunstharz ausgießen, abwischen, aushärten lassen und abschleifen.

Wie Du die Oberfläche bearbeitest ist Geschmacksache, ich rate Dir aber davon ab sie zu lackieren, dann wird man beim Spielen durch die Spiegelung der Deckenlampe geblendet.

Zu den Maßen:

Die offiziellen Regeln des Nihon Ki-in von 1945 sagen in Abschnitt 9, das Brett sollte normalerweise ein Holzbrett sein, mit den Maßen 1,5 shaku(45,45 cm) in der Länge, 1,4 shaku(42,42 cm) in der Breite und etwa 5 sun(15,15 cm)in der Dicke und es sollte auf vier Beinen stehen. Aber die Regeln räumen ein, dass auch auf dünneren Brettern ohne Beine gespielt werden kann.

Welchen Baum Du am besten wählst und welche Stücke von diesem in welcher Reihenfolge bevorzugen solltest kannst Du in "The Go Player's Almanac" nachlesen.


Viel Spass und Geduld beim Basteln,
André